Das Stück „Hin und Her“ stammt von dem österreichisch-ungarischen Autor Ödon von Horvath (1901-1938). Es spielt auf einer Brücke zwischen zwei nicht namentlich genannten Staaten. Hier sitzt der abgeschobene Hauptakteur fest. Im Tumult von Macht, Ohnmacht, Grenzen, Entgrenzen, die Suche nach dem großen Geschäft und der großen Liebe entstehen so manche Verwicklungen. 9 Räume mit völlig unterschiedlichen Personagen. Jeder Darsteller agiert in seinem eigenen abgeschlossenen Raum, beinahe fremd gesteuert. Havlicek (der Ausgewiesene) - mittig - scheint der einzig Normale.

Die aktuelle Flüchtlingswelle in Zeiten des CV19 gab dem Theaterstück von Ödön von Horváth für uns wieder eine ganz neue Bedeutung. Die auferlegte Begrenzung zur Verlangsamung der Ausbreitung des Corona-Virus waren für unsere Arbeit eine große Herausforderung. Wir wollten unser Stück auch unter diesen Bedingungen zur Premiere bringen und probten wochenlang online. Die geplante Spielweise mußte komplett neu überdacht und einstudiert werden. Das war für die Spieler ein hoher Kraftaufwand. Was für ein Aufatmen, als wir uns endlich wieder live und in echt - auf Abstand - zur Premiere treffen konnten. Wir möchten die menschliche Nähe nicht missen, die wir zum (über-) leben brauchen. Eine Frage die uns brennend interessiert ist: Was macht das heutige Zeitgeschehen mit unserer Gesellschaft? "